Der
Austausch von Fachwisssen im Berufsfeld der Kartenbibliotheken war nun
auch
länderübergreifend ein Bedürfnis. Dr. Lothar Zögner, Leiter der
europäisch bedeutenden Kartensammlung der Staatsbibliothek Berlin,
beschloss daher Mitte der Achziger Jahre eine deutschsprachige
Arbeitsgruppe mit Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der
Schweizimages zu gründen. 1985 fand die Gründungssitzung in Berlin statt. Aus der Schweiz war der Leiter der ETH-Kartensammlung dabei. In der Folge wurden jährlich zweitägige Sitzungen an verschiedenen Orten durchgeführt, in denen Fachthemen diskutiert und Führungen in Kartesammlungen und Kartenarchiven stattfanden. Während den ersten Jahre standen vor allen konventionelle Themen wie Kartenarchivierung, Kartenkatalogisierung, Besuch historischer Sammlungen im Vordergrund. Doch bald war die aufkommende digitale Kartografie die Herausforderung für die Kartensammlungen. Mit dem Gemeinschaftswerk "Die digitale Kartenbibliothek", erschienen beim Verlag Saur AG, werden auf 233 Buchseiten die Entwicklung und die Perspektiven dier digitalen Welt in den Kartensammlungen abgehandelt. Lothar
Zögner -
Gründer des Arbeitskreis im Gespräch mit zwei
Schweizer
Mitgliedern
Lothar
Zögner zum Werk "Die digitale Kartenbibliothek":
Nach
dieser ersten Phase erschien es angebracht, eine Standortbestimmung
vorzunehmen. Mit dem vorliegenden Band soll ein Beitrag zur Information
über
erste Erfahrungen in den Kartensammlungen geliefert und zugleich eine
Grundlage
für weitere Diskussionen angeboten werden. Unterschiede in der
Betrachtung der
Probleme und der praktischen Ansätze können dabei förderlich sein.
Unvermeidliche Wiederholungen ermöglichen auch den punktuellen
Einstieg. Die Beiträge spiegeln die Entwicklungsphase der Jahre 1995 bis 2000 und die Praxis um das Jahr 2000 wider. Kriterium für die Auswahl der Artikel waren Vorträge und die Arbeit der Kartensammlungen im Bereich der Kommission Kartenkuratoren der Deutschen Gesellschaft für Kartographie, das heisst in Deutschland sowie der Schweiz und Österreich. Hinzu kommt ein Beitrag eines niederländischen Kollegen, hervorgegangen aus der Tagung der Kartenkuratoren 1999 in Maastricht. Neben
den eigentlichen Anwendern, d.h. den Kolleginnen und Kollegen aus
Kartensammlungen, kommen Vertreter der kartographischen Forschung und
der
kommerziellen Datenverarbeitung zu Wort: Für fachwissenschaftliche
Sammlungen
gehört der Gedankenaustausch mit Forschungs- und
Universitätseinrichtungen zu
einem wichtigen Pfeiler der Arbeit; dies gilt besonders für die
Einführung
neuer wissenschaftlicher Entwicklungen und Methoden. Die praktische
Anwendung
der neuen Verfahren bedingt aber auch die Hinzuziehung von
entsprechenden
Firmen und ihren Angeboten. Einen Schwerpunkt bilden die Beiträge aus der Kartensammlung der ETH-Bibliothek Zürich. Sie gehört in unserem Bereich zu den Kartensammlungen, die besonders bald die Möglichkeit der neuen digitalen Welt aufgegriffen haben. Mit der Unterstützung einer aufgeschlossenen Bibliotheksleitung gelang es, gezielt Programme auf mehreren Ebenen durchzuführen. Sie ist damit ein Beispiel für Anwendungen in einer wissenschaftlichen Kartensammlung mittlerer Grösse.
Zwei thematische
Problemkreise haben sich für diesen Band herausgebildet: 1.
Welche
digitalen
Bereiche sind für Kartensammlungen speziell relevant und wie lassen sie
sich
nutzen; 2.
Wie kann
man die
Materialen einer Kartensammlung mit Hilfe der neuen Techniken besser
präsentieren und dem Nutzer zuführen. Gerade für Kartensammlungen bietet die
Vielfalt der
neuen Medien die Möglichkeit, ihr Nutzerangebot und ihre Leistungen zu
erweitern. Sie haben die Chance, ihre „Brückenfunktion“ innerhalb ihrer
Institutionen auszubauen und ihre Bedeutung als Informationszentrum zu
stärken.
Eine Analyse des gegenwärtigen Standes zeigt allerdings auch Probleme
auf: die
häufig mangelnde adäquate Infrastruktur für Kartographische Meterialien
bei der
neuen Technik; die Nutzer müssen mit den erweiterten Leistungen noch
besser
bekannt werden; die charakteristischen Inhalte der kartographischen
Materialien
sollten auch im Rahmen der neuen Entwicklungen in Institutionen
genügend
berücksichtigt werden. Mein
besonderer Dank gilt Dr. Jürg Bühler, der das Thema mit viel Engagement
aufgegriffen und die Bearbeitung übernommen hat. Zu danken ist auch
allen
beteiligten Kolleginnen und Kollegen für ihre Mitarbeit, ohne die ein
solcher
vielseitiger Sammelband nicht zustande gekommen wäre. Wir
haben
den Band als eine „Momentaufnahme“ bezeichnet. Bei der schnellen
Entwicklung
der Neuen Medien kann mancher Lösungsansatz, manche technische
Grundlage
bereits bald überholt sein. Umso wichtiger ist es, die gewonnenen
Erfahrungen
und Ergebnisse vorzustellen und auszutauschen. Die Entwicklungsphase
1995-2000 ist sicher gerade deshalb interessant, weil es sich dabei um
die
Pionierjahre im Einsatz elektronischer Mittel in Kartensammlungen
handelt - mit allen Unsicherheiten,
Freiheiten und kreativen Lösungsansätzen.
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2. Die
europäische "Groupe des cartothécaires de LIBER"
Hans
Laupper (Glarus)
Hans-Ueli Feldmann (Swisstopo)
Tom Klöti (Bern)
Hildegard Meyer
(Kartensammlung)
9. Konferenz der Groupe des Cartothécaires de LIBER 26.-30.9. 1994 an der ETH Zürich
"Kartenbibliothekswesen im Wandel - Konferenz in Zürich und GlarusDie
Konferenz der europäischen
Kartenbibliothekare wurde organisiert von den Kartensammlungen der
ETH-Bibliothek und der Zentralbibliothek Zürich sowie von der Stadt-
und
Universitätsbibliothek Bern.
"Digitale
Karten in Bibliotheken", so lautete das
Konferenzthema, das auf grosses Interesse stiess. Die Teilnehmer
stammten aus der Schweiz (22 Personen),
Grossbritannien (7), Deutschland (6), Belgien (4), Niederlande (4),
Dänemark (3), Russland (3), Frankreich (2),
Polen (2), Schweden (2), Slowenien (2), Estland (1), Finnland (1),
Norwegen
(1), Spanien (1), Ungarn (1) und den USA (1). Gegenüber den
vorhergehenden
Konferenzen nahmen erfreulicherweise deutlich mehr Teilnehmer aus
osteuropäischen Staaten teil, wobei hier dem Entgegenkommen der ETH zu
danken ist,
die für diesen Zweck Mittel aus einem Fonds zur Verfügung stellte.
Mit
der Vorbereitung und Durchführung der Konferenz wurde
bibliothekarisches Neuland betreten. Der gesamte Bereich digitaler
Bilder und
raumbezogener Daten ist in einem raschen Wandel begriffen, wobei auf
eine
Vielfalt von Fragestellungen Antworten gesucht wurden.
Das
Konferenzprogramm umfasste
Themenkreise wie z.B. Produkte, Computersysteme, Anwendungen,
Archivierung,
Katalogisierung, Benutzung und Benutzerberatung. Zusätzlich zu den
Vorträgen
und den "National progress reports" wurde auch eine Demo-Session
sowie eine Poster-Session aufgebaut. Das Konferenzprogramm enthielt
zudem
ausreichend Zeit für Diskussionen.
Wer sich
näher über die
Konferenzbeiträge informieren will, erhält einen Überblick in den
Proceedings,
die in einer der nächsten Ausgaben der Zeitschrift "The Liber
Quarterly" abgedruckt werden.
Besondere
Erwähnung verdienen sicher die drei
Kartenausstellungen sowie die Exkursion nach Glarus.
-
"Eduard
Imhof (1895-1986) - Das kartographische Werk". Ausstellung im Foyer der
ETH-Bibliothek vom 20.9.1994-28.2.1995
-
"Von
der Dufourkarte zur digitalen Karte". Ausstellung des Bundesamts für
Landestopographie in der Haupthalle der ETH Zürich
-
"Die
Ostschweiz im Bild der frühen Kartenmacher". Ausstellung im
Schweizerischen Landesmuseum vom 29.9.1994 bis 26.2.1995.
Einen
gelungenen Schlusspunkt setzte die Exkursion nach
Glarus. Zur Visualisierung seines Vortrags "Gang durch die
Kartengeschichte - Kostbarkeiten aus der Sammlung Walter Blumer" setzte
Landesbibliothekar Dr. Hans Laupper modernste Medien ein: Die vorgängig
auf
einer CD-ROM gespeicherten Bilder wurden
mittels eines Beamers an die Wand projiziert. Der anschliessende
Rundgang durch
den äusserst bemerkenswerten, kürzlich fertiggestellten
Bibliotheksneubau
endete im Soldenhofsaal, wo eine grosse Zahl wertvoller Werke aus der
Blumer-Sammlung zur Einsicht auflagen.
Festliche Stimmung kam dann auf, als eine Glarner Pianistin ein Mendelsohn Stück spielte. Dies als Zeichen des Dankes an den Kartenhistoriker Prof. Arthur Dürst, der eine Faksimileausgabe des Atlas des Grossen Kurfürsten (Mauritius-Atlas) von 1664 sowie zuvor einen Teil seiner umfangreichen Bibliothek der Landesbibliothek Glarus als Geschenk überreicht hat.
Beim
anschliessenden Apéro wurden
die Teilnehmer durch Regierungsrat Fritz Weber begrüsst. Nach dem
Mittagessen
führte Regierungsrat und Ständerat Kaspar Rhyner die Teilnehmer nach
Elm und
anschliessend mit dem Sessellift auf die Alp Empächli. Ein
wunderschöner
Abschluss einer interessanten Woche. Und hier kam mir der Gedankengang
in
Erinnerung, mit dem ETH-Präsident Professor Nüesch die
Konferenzteilnehmer am
Montag konfrontierte: Ob all der Beschäftigung mit digitalen Karten
sollten wir
nicht vergessen, die Natur selbst zu betrachten. Am 30. September 1994
wiederholte
sich in Elm das alljährliche, archaisch anmutende Naturereignis: Durch
das
Martinsloch schien die Sonne direkt auf die Kirche von
Elm.
Thomas
Klöti
Der Ausflug nach Glarus: Kultur- und
Naturereignis
Freulerpalast in Näfels: Begrüssung durch Hans Laupper und
Klavierkonzert
Funktional beeindruckend - die Landesbiblilothek Glarus:
Kinderbibliothekpavillon und "Marktplatz" (Treffpunkt)
Rings um den Marktplatz - 4 Bibilotheken: Wissenschaft, Belletristik,
Jugendliteratur, Multimedia
In
Elm
- Aufbruch zum Sessellift
In der Kartensammlung wurde nun die damals utopische Idee durchgespielt, den virtuellen Globus Terravision als Medium für die Präsentation aller digitalen topographischen und thematischen Kartendaten einzusetzen. TERRAVISION von Art+Com könnte so die Grundlage für eine umfassende Nutzung von Raumdaten bilden.
Anlässlich ihrer Konferenz 1996 besuchte die "Groupe des Cartothécaires de LIBER" Terravision in Berlin.
Die
futuristischen Entwickler von Terravison waren interessiert, da ihnen
die Raumdaten für eine volle Bedeckung des Globus fehlten. Sie schlugen
vor, den Globus zur Verfügung zu stellen, wenn sie im Gegenzug die
notwendigen Raumdaten erhielten. Ins Auge gefasst wurde eine
Kooperation von Datenlieferanten im kartographischen Bereich. Leider
scheiterte die Idee an der Tatsache, dass in den 90er-Jahren die
Besitzer von digitalen Kartendaten noch enorme Preise verlangten, die
von Bibliotheken natürlich nicht aufgebracht werden konnten.
So war es fast 10
Jahre später
Google vorbehalten, den Kunden einem solchen virtuellen Globus
anzubieten, mit topograpischen Karten und Luftbilder, sowie
touristischen
Themen. Für wissenschaftlich-thematische Karen fehlt noch heute ein
solches Instrument.
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Digitale
Karten in Kartensammlungen - der Weg zur Realisierung neuer
elektronischer Angebote 1. Veränderungen im Informationswesen
Der
Wandel vollzieht sich temporeich: In immer schnelleren
Kadenzen eröffnet die Computertechnologie neue Möglichkeiten. Der
Informationsbereich und die Kartographie sind grossen Veränderungen
unterworfen
- Internet und Computerkartographie setzen neue Massstäbe. Und mit dem
Entstehen der geographischen Informationssysteme wird Rauminformation
in einer
ganz anderen Dimension möglich. Raumdaten
- Informationen mit einem geographischen Bezug -
sind heute in fast allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen zu wichtigen
Informationsträgern geworden. Unter dem Zauberwort "Geographisches
Informationssystem" (GIS) können dank dem Computer die unzähligen
statistischen und numerischen Daten, die die komplexe Situation auf
unserer
Erdoberfläche beschreiben, visualisiert und für Analysen und praktische
Anwendungen nutzbar gemacht werden. Eine wichtige Rolle bei der
Visualisierung
dieser Informationen spielt die digitale oder elektronische Karte. 2. Digitale Karten in
Kartensammlungen? Diese
Entwicklungen machen auch vor den Kartenbibliotheken
nicht Halt, und es stellt sich die Frage: Sind
elektronische Karten wünschenswerte Angebote in
Kartensammlungen?
Oder überlassen wir diese neuen Bereiche andern und beschränken uns auf
die
traditionellen Karten? Eine
moderne Kartensammlung bietet beides an,
traditionelles Kartenmaterial und digitale Karten - dies ist unsere
feste
Ueberzeugung. Traditionelles
Kartenmaterial ...
... und
digitale Karten
Nur auf diese
Weise können wir als Berufsstand unsere
Daseinsberechtigung auch im nächsten Jahrtausend legitimieren. Und wer
sonst
kann Information von Geographischen Informationssystemen und Karten im
Internet
öffentlich anbieten und Archivlösungen für digitale Karten realisieren?
Elektronische
Karten werden sicher nicht in jeder Kartenbibliothek zu finden sein.
Ein Grossteil der
Sammlungen im Hochschulbereich und in den Landesbibliotheken muss sich
aber der
Verpflichtung stellen, ihren Kunden auch dieses Informationsmedium zur
Verfügung zu stellen. Die
heutigen CD-ROM-Produkte können als
"Einstiegsdroge" angesehen werden. Bedeutend wichtiger jedoch dürften
in Zukunft andere Bereiche sein: die Geographischen
Informationssysteme, die
digitalen Karten in einer Multimedia-Umgebung und die Erschliessung des
Internets für die weltweite Beschaffung von Karten.
Mit dem Sammlungskonzept „Moderne Karten“ stellte sich die Kartensammlung der ETH-Bibliothek schon früh der Aufgabe, die Entwicklungen im neuen Bereich der Computerkartographie aufmerksam zu verfolgen. 1993 wurde daraufhin die Integration von digitalen Karten in die Kartensammlung beschlossen. Die Vorbereitung und Durchführung der 9. Konferenz der Groupe des Cartothécaires de LIBER im Oktober 1994 in Zürich, mit dem Hauptthema „Map curatorship in transition: Computerized maps, a new environment“, war die eigentliche Initialzündung zur Realisierung dieser Pläne. Als
periphere Hardware stehen ein A3Schwarzweissdrucker und
A3-Laser-Farbdrucker zur Verfügung. Der A3-Scanner wird zentral für die
ganze
Bibliothek eingesetzt. Sinnvoll ist auch der Einsatz einer
PowerMac-Station. Die des digitalen Angebots der Kartensammlung der ETH-Bibliothek liegt darin, dass gezielt verschiedene Bereiche digitalerKarten gleichzeitig realisiert wurden und nun den Kunden zur Verfügung stehen: CD-ROM-Produkte auf 3 lokalen PC-Stationen, Internet-Suchinstrument „Die Welt der Karten“, „Virtual Library Eduard Imhof" im Internet, der "Digitale Atlas der Schweiz", elektronische Uebersichtsnetze von Kartenwerken,Geographische Informationssysteme (GIS). Dieser parallele Aufbau verschiedener Bereiche war möglich dank der Delegation der Projekte an die verschiedenen kompetenten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kartensammlung. CD-ROM-Produkte Auf
rund 40 CD-ROM werden die verschiedenstenThemen
angeboten: Landes- und Weltatlanten, topographische Karten, Stadtpläne,
Strassenatlanten, thematische Datenbanken wie die Weltklimadatenbank,
Satellitenbilder und geographische Namenregister. Das
CD-ROM-Angebot kann in der Web-Seite der Kartensammlung
eingesehen werden.
Geografische Informationssysteme
Immer öfter gehen die Kundenwünsche in Richtung einer Nutzung von GIS-Daten aus Datenbanken. Es stehen dafür drei spezielle hochgerüstete Stationen zur Verfügung. Die Benutzerinnen und Benutzer haben das Rüstzeug für diese Arbeit selber mitzubringen. Es werden gegenwärtig unter anderen angeboten: DCW
(Digital Chart of the World), Mountain
High Maps Europe, Eurostat-Regiomap, CH-Atlas, Digitale Übersichtskarte Schweiz 1:1 Mio.
Dieser
GIS-Bereich soll in rascher Folge weiter ausgebaut
werden, zunächst mit Daten aus der
Datenbank GEOSTAT des Bundesamtes für Statistik, wie beispielsweise
digitale
geologische und geotektonische Karten, Daten zur Bodenbedeckung, rote
Listen
der Natur- und Landschaftsschutzbereiche, Bevölkerungsstatistiken.
Danach ist
ein Ausbau mit weltweiten GIS-Daten geplant. Digitaler Atlas der Schweiz
Eines
der interessantesten Projekte im Bereich der
digitalen Nationalatlanten dürfte der vom Kartographischen Institut der
ETH
entwickelte "Digitale Atlas der Schweiz" sein. Mit neuen Ideen der
Darstellung thematischer Karten und vor allen mit 3DDarstellungen des
Reliefs
und von Panorama-Ansichten mit der Möglichkeit, diese nach Richtung,
Höhe und
Lichteinfall zu verändern, erhielt das Projekt am Internationalen
Kartographiekongress in Stockholm viel Beifall. Die ETH-Kartensammlung
ist
stolz darauf, diesen Atlas als eine der ersten Stellen den Kunden zur
Verfügung
stellen zu können. Kartensuche im Internet
Unter
dem Titel
„Die Welt der Karten – The World of Maps" entwickelt die Kartensammlung
ein effizientes Instrument zur weltweiten Suche nach Karten und
Raumdaten im Internet. Mit
einer
umfassenden Abdeckung auch anderer Bereiche des Kartenwesens (wie
Kartensammlungen
und -archive, Kartenbibliothekswesen, Kartenproduzenten) und der
Präsentation
zahlreicher, weltweit wichtiger Links dürfte die umfassende
Linksammlung bereits heute zu einer der grossen Web-Adressen im
Kartenbereich zählen. Die
ETH-Kartensammlung trägt die Verantwortung
für die Betreuung und den Weiterausbau in deutscher und englischer
Sprache.
Digitalisieren von gedruckten Karten eigener Bestände
- Sicherheitskopie von gedruckten Kartendokumenten -
Kartendokumente
als thematische CD-ROM -
Kartendokumente
für die Bilddatenbank der Bibliothek -
Dokumente
als eigene Web-Seiten im Internet "Virtual Library Eduard Imhof" Das erste realisierte Digitalisierungsprojekt war die Erfassung der Originaldokumente des bekannten Kartographen Eduard Imhof. Mit der Verfilmung und Digitalisierung dieser Dokumente eröffnete sich die Möglichkeit, die Dokumente im Internet als virtuelle Bibliothek darzustellen. In Zusammenarbeit mit Frau Viola Imhof, der Witwe des Kartographen, wurde dieses einmalige Produkt „Virtual Library Eduard Imhof – Kartograph und Künstler“ erarbeitet. In über 100 eindrücklichen Bildern wird das n wird das Gesamtwerk Imhofs präsentiert, ergänzt mit biographischen Informationen, Literaturnachweisen und den Bestandesangaben über die Originale.
Digitale
Karten in Kartenkatalogen Die
digitale Karte kann aber auch im Bereich des
Kartenbibliothekswesens sinnvoll eingesetzt werden: als
Bild-Information über
Karten im Bibliothekskatalog oder als elektronische Indexblätter zum
graphischen Nachweis von Kartenwerksblattschnitten und -beständen auf
dem
Bildschirm. Elektronische
Übersichtsnetze Die
Lokalisierung des gewünschten Kartenblattes eines
Kartenwerkes erfolgt seit jeher über eine graphische Übersichtskarte.
Doch
erst seit dem Fortschritt der Computertechnologie in den letzten Jahren
ist es
möglich geworden, solche Abfragen auch über den Bildschirm machen zu
können und
Karten über einen "graphischen Katalog" zu finden. Ein erster Schritt
in diese Richtung ist der Einsatz elektronischer Uebersichtsnetze von
Kartenwerken, wie sie beispielsweise von Herrn Joachim Lamatsch aus
Freiburg
i.B. entwickelt werden. Die ETH-Kartensammlung deckt heute den gesamten
Europabereich mit diesen elektronischen Übersichtsnetzen ab. Neben der Kundeninformation dienen diese Übersichtsnetze auch als Instrument der Bestandeskontrolle der Kartenwerke. Neue Kartenblätter können mit Mausklick ins Indexblatt eingetragen werden. Im neuen Bibliothekssystem ist geplant, die Titelaufnahme des Gesamtwerkes durch Hyperlink mit dem entsprechenden Indexblatt zu verbinden und so aus dem Bibliothekskatalog abrufbar zu machen. Bildiformation in Katalogen Textliche Kataloginformationen sind bei Kartendokumenten oft unbefriedigend. Eine Abbildung der Karte würde die Auswahl erleichtern und könnte eine Reduktion der Informationen in der Titelaufnahme möglich machen. Die Diplomarbeit „Bildinformation in Bibliothekskatalogen – gezeigt am Spezialkatalog einer Kartensammlung“ versucht, einige Erfahrungen in dieser Richtung aufzubauen und die Frage zu beantworten, wie ein zukünftiger Bibliothekskatalog mit Bildinformation aussehen könnte. Der daraus entstandene "Kartenkatalog mit Bildinformation" zeigt in 40 Beispielen deutlich, wie attraktiv ein Kartenkatalog mit digitalen Bilddarstellungen der Karten sein kann. |
Dank
der heutigen Computertechnologie ist es möglich, das gewünschte
Gebiet mit
einem Mausklick zu markieren. Der Computer definiert aus diesem
markierten
Rechteck die Koordinaten und kann sie mit den Koordinatenwerten der
Dokumente
in der Datenbank vergleichen und die erzielten Treffer anzeigen. Aus
dieser
Titelliste kann in einem zweiten Schritt die Titelaufnahme aus dem
Bibliothekskatalog aufgerufen oder das digitalisierte Kartenbild
angezeigt werden.
Projektidee "Digitalisierung der Siegfriedkarten" (2002)
Das Projekt Kartenportal.CH soll
die
folgenden Inhalte anbieten: