Übersichtsnetze
von Kartenwerken - in Kartensammlungen
eine Notwendigkeit
In
der Kartensammlung werden thematische und topographische Kartenwerke
gesammelt.
Diese Kartenwerke umfassen oftmals sehr viele Kartenblätter. Während
sich
beispielsweise die Landeskarte der Schweiz noch mit 249 Blättern
begnügt,
umfasst die topographische Landeskarte der Vereinigten Staaten von
Amerika
bereits über 10'000 Blätter in verschiedenen Ausgaben! Diese einzelnen
Blätter
können im Bibliothekskatalog nicht einzeln nachgewiesen werden. Deshalb
hat die
Kartensammlung der ETH-Bibliothek bereits in ihren Anfängen in den
Siebzigerjahren begonnen, für Kartenwerke Übersichtsnetze auf Papier
anzulegen.
Dieser graphische Bestandesnachweis ermöglicht es den Benützerinnen und
Benützern, viel einfacher als mit Hilfe eines Nachweises im
Bibliothekskatalog,
einen Überblick über das ganze Werk zu bekommen und festzustellen, ob
die
gewünschten Blätter bereits in der
Kartensammlung
vorhanden sind. Falls dies der Fall ist, können die Blattnummern
notiert
werden, und die Kartenbibliothekarin oder der Kartenbibliothekar wird
die
Blätter rasch aus dem Kartenmagazin holen.
Das
Erstellen grosser Übersichtsnetze braucht viel Zeit. Zudem müssen die
grossen
Übersichtsnetze oft so stark verkleinert werden, dass die Lesbarkeit
darunter
leidet. Auch jüngere Menschen müssen öfter mal zur Lupe greifen. Das
Aktualisieren der Übersichtsnetze bringt ebenfalls viel Arbeit: jedes
neu
eintreffende Blatt muss mit Farbe fein
säuberlich ins Übersichtsnetz eingetragen werden.
Übersichtsnetze
auf dem Bildschirm
In der zweiten Hälfte der Neunzigerjahre begann die Kartensammlung nach
einer
PC-Lösung für den Bestandesnachweis von Kartenwerksblättern zu suchen.
In der
PC-Anwendung TOPORAMA, entwickelt von Joachim Lamatsch in Freiburg
i.Br., hat
die Kartensammlung eine solche neue Lösung gefunden. TOPORAMA ist eine
Anwendung,
die auf dem Geographischen Informationssystem ArcView GIS erstellt
wurde. Das
Produkt besteht aus dem eigentlichen Programm und den Übersichtsnetzen.
Die elektronischen Übersichtsnetze bieten verschiedene Vorteile:
Der Ablauf
der Suche in Toporama
Im Menü "Indexkarte" kann das
gewünschte Übersichtsnetz gewählt werden.
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Mit
Menüpunkt "Bestand" wird sichtbar, welche Kartenblätter
verfügbar sind.
6 Um den gewünschte Bereich zu
erkennen und
die Blattnummer zu finden, wird nun mit der Zoomfunktion ein Teilgebiet
aufgerufen.
7 Durch Anklicken des gewünschten
Blattausschnittes erscheint die Information über das Kartenblatt:
Nummer, Name,
Signatur, Koordinaten, sowie nach Bedarf weitere Angaben, wie Ausgabe-
und
Erscheinungsjahr.
Der
Hersteller, die Kosten und die zukünftige
Entwicklung
Toporama
ist nicht billig, doch können wir uns glücklich schätzen, dass den
Kartenbibliotheken damit endlich ein modernes Produkt für den Nachweis
und die
Kontrolle von Kartenwerksbeständen zur Verfügung steht. Toporama wird
entwickelt und vertrieben durch Joachim Lamatsch aus Freiburg) i.B. Er
bietet
auch den notwendigen Support bei der Installation und bei allfällig
auftretenden
Problemen. In der laufenden Entwicklung können jeweils eigene
Vorschläge und
Wünsche angebracht werden.
Für
die Toporama-Software, inklusive
ArcView-Lizenz, Installation von ArcView und Toporama an mindestens 10
Plätzen
innerhalb der Kartenabteilung und Support muss mit einem tiefen
fünfstelligen
DM-Betrag gerechnet werden. (ArcView allein würde DM 3.000 je Computer
kosten!). Teurer ist der Internet Map Server von ESRI. Er ist dort
notwendig,
wo die Indexkarten auch online im Internet angeboten werden sollen. In
absehbarer Zeit kann er vermutlich mit Open Source Software ersetzt
werden.
Der Preis der von Herrn Lamatsch entwickelten elektronischen
Indexkarten hängt
von der Grösse und Komplexität des Kartenwerkes ab. Die Preise
schwanken von
unter 100 DM bis über 1000 DM. Die Blattschnitte können bei gleicher
Region und
gleichem Massstab mehrfach verwendet werden (Beispiel: Topographische
und
geologische Karte der Bundesrepublik 1:25'000).
In
Diskussion stehen die folgenden Ausbauideen: